Das Zentrum für Politische Schönheit geht von einem 21. Jahrhundert aus, in dem sich zwei Völkermorde in Afrika und Asien ereignen, die die Ereignisse des Holocaust in den Schatten stellen und die westliche Zivilisation (wieder einmal) völlig unvorbereitet treffen werden. Das 21. Jahrhundert könnte das genozidalste Jahrhundert in der Weltgeschichte werden. In Afrika und Asien könnte es zu Opferzahlen kommen, die das 20. Jahrhundert weit in den Schatten stellen. Sollte der Holocaust mit nichts vergleichbar sein, fiele er unbegriffen aus der Geschichte heraus und wir könnten uns an seiner Nichtwiederholbarkeit und Nichtwiederkehrbarbarkeit beruhigen.
Die Abwendung von Genozid und der militärische Schutz der Zivilbevölkerung sind die Schlüsselfragen des 21. Jahrhunderts. Das ZPS setzt sich mit der mangelnden Bereitschaft, Zivilisten aktiv vor Gewalt, Misshandlung, Vertreibung und Vernichtung zu schützen und der Ungeheuerlichkeit erneuter genozidaler Kriegsführung wenige Jahrzehnte nach dem Holocaust in seinen Frühwerken auseinander (in: Bergungsarbeiten auf Lethe, Säulen der Schande und 2099). Himmel über Srebrenica zeigt, wie der Völkermord in Srebrenica hätte verhindert werden können.
Das Schweigen der Politiker, Intellektuellen und Medien zur Frage, was Deutschland gegen Völkermord zu tun gedenkt, führt dazu, dass die Verhinderung von Genozid im Ernstfall erneut nebenher (d.h. neben Steuersenkungsplänen und Telekommunikationsgesetzen) und völlig planlos entschieden wird. Die Frage, ob und was wir als Gesellschaft gegen Genozid zu tun bereit sind, muss in breiter Öffentlichkeit diskutiert werden, bevor es erneut zu spät ist.
Die im Fluss des Vergessens von Lethe geborgenen Bomben auf dem 6. Berliner Kunstsalon: zwei alliierte Bomben auf die Krematorien II und III in Birkenau-Auschwitz (nicht auf die Schienen) hätten die Tötungskapazität um 75 % reduziert.
»Sie hätte vielleicht Mittel gehabt im Jahr 1928, wenn sie sich da noch, vor einer Entwicklung, die dann auf Papen, Schleicher und Hitler zuläuft, mit andern organisiert hätte. Also die Organisationsfrage liegt 1928 und das dazu gehörige Bewußtsein liegt 1944.«
– Alexander Kluge über eine Frau, die 1944 den Bombenangriffen mittellos ausgeliefert ist.
Der Film geht der Frage: Hätte der Völkermord von Srebrenica verhindert werden können?
Podiumsdiskussion zu Himmel über Srebrenica in der Heinrich-Böll-Stiftung: Die Vereinten Nationen und der Völkermord von Srebrenica. Hintergründe eines gebrochenen Versprechens. Es diskutieren: General Manfred Eisele, Dr. Axel Hagedorn, Prof. Dr. Herfried Münkler, Marieluise Beck und Huub Jaspers, Moderation: Caroline Fetscher.
Man hätte wissen können: zwei Bilder aus der London Illustrated News vom 14. Oktober 1944. Alte Gewissheiten werden dadurch eingestürzt, denn Monate vor der Befreiung von Auschwitz werden Detailanleitungen von der industriellen Massenvernichtung in der westlichen Presse veröffentlicht. Getroffene Maßnahmen der Alliierten zur Verhinderung des größten Völkermordes in der Geschichte der Menschheit: 0.
Im April 1944 entkommen Rudolf Vrba und Alfred Wetzler Auschwitz. Ihr Bericht landet über die Geheimdienste auf den Tischen aller westlichen Regierungschefs. Von Erschütterung keine Spur. Zwar sprach man hinter vorgehaltener Hand nicht länger von »Arbeitslagern«. Dennoch blieben die Krematorien in Birkenau wie anderswo unangetastet. Obschon die alliierte Luftwaffe strategische Ziele nur sechs Kilometer entfernt aus der Luft bombardierte (siehe Luftaufnahme ganz oben). Auch die Bahnstrecken zwischen Ungarn und Polen blieben unangetastet – ohne sie hätten Deportationen in den Ausmaßen nicht stattfinden können.
Ein CDU/CSU-Fraktionsvorsitzender aus dem Jahre 2034 richtet sich in seiner Ansprache vor dem Kanzleramt an die Menschen im Jahr 2009.
Deutschland im Jahre 2032. Bundeskanzler Franz-Kevin Wegener versprach bei Regierungsantritt 2029: »Ich werde diese Zeit zwingen, etwas Gutes zu tun.« Drei Jahre später versinkt der afrikanische Kontinent in einer unvorstellbaren Katastrophe. Am 26. September 2032 beschließt das chinesische Parlament, nach der Detonation einer schmutzigen Bombe im Hauptquartier in der Zentralafrikanischen Republik, den Abzug von 1,2 Millionen UNO-Soldaten. Bis Ende 2032 soll der letzte chinesische Blauhelmsoldat den afrikanischen Kontinenten verlassen haben.
Ohnehin ist viel geschehen: einem Ayatollah wurde der Friedensnobelpreis verliehen, ein zu Wohlstand gelangter Irak greift in saudischer Koalition die Vereinigten Staaten von Amerika an, die Deutschen stellen den UN-Generalsekretär und die NATO-Generalsekretärin. Und ein bekannter Politiker hat sich zum Bundespräsidenten mit unkontrollierten Machtbefugnissen wählen lassen.
Deutschland 2051: Über Monate hat eine Historikerkommission die geistige Lage des Jahres 2010 aufgearbeitet, um in Erfahrung zu bringen, was die Menschen wussten, ahnten und was sie vor den Großen Katastrophen der Jahre 2030-2042 bewegte.
Anlässlich der Veröffentlichung des Abschlussberichtes spricht die Co-Herausgeberin und Bildhistorikerin Gisa Stern vor dem Deutschen Bundestag. Eine erschreckende Spurensicherung bei Menschenrechtsorganisationen, Politik und Medien.
Prof. Dr. Gisa Stern, 48, Historikerin und Direktorin des Max-Planck-Institutes für Bildforschung (Forschungsbereich »Bildgeschichte genozidaler Kriegsführung«).
Zahlreiche Veröffentlichungen, darunter »Die brennende Bibliothek. Das Jahr 1992 in den westlichen Medien« (2034), »Der Rückzug von der Wirklichkeit. Protektorate der Vereinten Nationen von 1992 bis heute« (2035), »Die politische Rache: Stalin, Mohammed Atta und Adschemba. Karrieren eines Gefühls im Fadenkreuz imperialer ›Realpolitik‹« (2039).
Der UN-Sicherheitsrat beschliesst zwei Erweiterungspassagen in Artikel 59 des Rom-Statuts, um Völkermorde zukünftig wirksam zu bekämpfen. UN-Generalsekretär Brunner rechtfertigt die Entscheidung zugunsten unsichtbarer Richter vor der Vollversammlung.
Niedergang des Widerstandgefühls? Ein Hintergrundgespräch zwischen unserem Chefunterhändler Philipp Ruch und Ex-Bundesminister Christian Schwarz-Schilling über die Verteidigung der Menschheit, den Niedergang des Widerstandgefühls und die Seele der Demokratie.
Bewohner aus Altersheimen in der Hauptstadt verkünden, was sie Deutschland für die weitere Zukunft noch wünschen. Mit »Letzte Wünsche« holte das Zentrum alte Menschen aus dem Schatten der Altersheime vor das Brandenburger Tor, um zu verkünden, was die grauen Eminenzen Deutschland für seine Zukunft wünschen. Ein Akt politischer Schönheit zur Sichtbarmachung von Menschen, deren Rat kostbarer ist als der der meisten Politiker und Experten.
Zuhörerin und Beteiligte: Gesine Schwan
Der Historiker Timothy Garton Ash
Das Zentrum für Politische Schönheit besetzt im Dezember 2009 die Stiftung »Flucht, Vertreibung, Versöhnung« digital und verkündet eine Erweiterung des Stiftungsrates um 3 Flüchtlinge. Zu schön um wahr zu sein?
Die größten deutschen Nachrichtenagenturen, die größten polnischen Tageszeitungen und unzählige Onlinemedien (ARD, FAZ, T-Online) drucken und verbreiteten die revolutionäre Ankündigung, dass die Stiftung sich zukünftig auch um das Leid und die Vertreibung der Gegenwart kümmern wird.
Man hätte es ahnen können: Die Bilder von aktueller Flucht und Vertreibung passten nicht so ganz ins Stiftungskonzept, genauso wenig wie der Leitspruch »operibus anteire« (durch Taten vorangehen). Die zweitgrößte Tageszeitungen Polens druckte die Wirklichkeits-korrektur.
T-online Stiftung will Einfluss von Vertriebenen schmälern
dpa Stiftung will Einfluss von Vertriebenen schmälern
rp.pl »Widoczny znak« ma być inny
netzpolitik.org Medienhack: DPA fällt auf falsche Pressemeldung der Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung herein
Handelsblatt Falsche Pressemeldung sorgt für Verwirrung
Meedia Aktionskünstler veräppelt dpa
Gazeta Oswiadczenie, ktorego nie bylo
rp.pl Muzeum wypedzonych bez zmian
Metronaut Interview mit dem falschen Sprecher der Stiftung Flucht, Vertreibung und Versöhnung
Wyborcza Niemcy. Projekt muzeum wysiedlen ofiara dziennikarskiej
Pressemitteilungen
Klaus Brähmig, CDU Brähmig: Mit krimineller Energie gegen Vertriebenen-Stiftung
Polnische Nachrichtenagentur PAP: Hintergrundbericht der polnischen Nachrichtenagentur PAP
Polnischer Rundfunk nach Interview Aufklärung des polnischen Rundfunks nach Interview mit Dr. Robert Eckhäuser
Freundeskreis DHM: Freunde des DHM: Deutsches Historisches Museum muss Ruhe in Diskussion um Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung bringen
Die einzige weltweit nur von Björn Höcke anerkannte Terrororganisation. Wir machen für Sie Stress und radikalen Humanismus. Als Kompliz:in leisten Sie einen unschätzbaren Beitrag zur Erregung öffentlicher Unruhe. Sie erhalten nirgends so viel Aufruhr und Dissens für jeden gespendeten Euro wie bei uns.
Gerechtigkeit und Vergeltung: Sitzungssaal des Landgerichts III Berlin, Schauplatz eines historischen Völkerrechtsprozesses gegen Soghomon Tehlirian. Der armenische Student erschiesst in Berlin Talaat Pascha, einen der drei Hauptorganisatoren des armenischen Genozids.
Hörspielfassung einer ZPS-Aktion.