Walter Lübcke hat sich gegen die Feinde der Demokratie und gegen die Verrohung der Gesellschaft gestellt und Haltung bewiesen, wo andere schwiegen. Dafür wurde er von einem Anhänger der AfD ermordet.
Das Walter Lübcke Memorial bringt sein Andenken dorthin, wo es gebraucht wird: vor seine eigene Partei. Gedenken heißt nicht zurückblicken. Gedenken heißt: Konsequenzen ziehen. Brandmauern entstehen nicht in Reden. Brandmauern sind keine Worte. Sie sind Taten. Sie sind Orte. Sie sind Menschen. Wir ehren einen CDU-Politiker, der ein Vorbild ist, weit über die CDU hinaus.
»Ich habe in den vergangenen Monaten oft an Walter Lübcke gedacht. Er kam mir immer wieder in den Sinn, als wir alle die Recherchen zu den Vertreibungsphantasien bei jenem Geheimtreffen in der Potsdamer Villa gelesen haben.
Ich glaube, Walter Lübcke hätte sich gefreut zu sehen, wie hunderttausende Menschen im ganzen Land gemeinsam auf die Straße gegangen sind, um den Rechtsextremen entgegenzutreten. […] Wir bräuchten ihn jetzt hier unter uns.«
»Ich möchte das mit einem Gleichnis verdeutlichen: In den Niederlanden brechen alle hundert Jahre viele Deiche. Die Generation, die die Flut erlebt hat, weiß, wie wichtig es ist, die Deiche zu schützen, und tut auch alles dafür. Für die Enkel sind die Schrecken einer Sturmflut weit weg, sie kennen das nur aus den Geschichtsbüchern. Dann droht die Gefahr, dass die Deiche brechen. So ähnlich ist das mit der Bedrohung für die Demokratie.«
»Wir werden die Freiheit unserer offenen Gesellschaft verteidigen, wir werden nicht nachgeben, und wir werden gewinnen. Das verspreche ich dir, lieber Walter.«
»Dieses Denkmal erinnert daran, dass Demokratie nicht an ihren Rändern stirbt, sondern an der Feigheit ihrer Mitte.«
»Für seine Haltung wurde Walter Lübcke von einem Anhänger der AfD ermordet. Die geistige Brandstiftung der AfD mobilisiert Menschen zu tatsächlicher Gewalt.«
»[E]in wahres Wunder der politischen Schönheit: Gleichzeitig Mahnmal, Gedenkstätte und eine Bühne für die Demokratie.«
»Lebensgroß, aus Bronze – und durchaus imposant.«
»Wir sehen hier einen künstlerisch grundierten Denkanstoß!«
»Passant*innen sind berührt, legen Blumen und Kerzen nieder und feiern die Aktion als ›großartig‹. Die CDU sieht das anders: ›Das Andenken an einen Menschen auf solch respektlose Weise politisch zu missbrauchen, erschüttert uns zutiefst.‹«
»Das Schöne an Kunst ist: Sie hat die Macht, die Fantasie anzuregen und eine andere Realität denkbar zu machen. Man fragt sich: Was wäre, wenn sich die CDU jetzt an Walter Lübcke orientieren würde?«
»Es geht, zusammengefasst, um die Verteidigung der Demokratie vor dem Faschismus. Von der CDU kam niemand, obwohl sie ganz explizit geladen waren.«
»In den über 50 Jahren meines Lebens konnte ich bisher nichts mit Denkmälern und Gedenkveranstaltungen anfangen, aber vor Walter Lübcke würde selbst ich ein Blume niederlegen.«
»Die Statue steht dort für einen aufrechten Konservativen, der Widerstand gegen rassistischen Hass leistete.«
»Warum ist es am Todestag von Walter Lübcke so ruhig im konservativen Lager? – Weil das Andenken an Walter Lübcke stört. Es stört möglicherweise, wenn man über Regierungsbeteiligungen der AfD nachdenkt.«
Demokratien werden nicht gestürzt. Sie werden verraten. Der Weg des Faschismus an die Macht führt über die Konservativen. So war es 1933. So könnte es wieder kommen. In der CDU mehren sich die Stimmen, die die Brandmauer zur AfD einreißen wollen. In vielen Städten Brandenburgs und Sachsens stehen die Tore der CDU für Rechtsextremisten sperrangelweit offen. Es gibt keine Machtoption für die AfD ohne CDU.
Wir schaffen einen Platz gegen das Wegsehen, für Haltung und für den Schutz der Demokratie. Gedenken heißt kämpfen. Denn die Geschichte ist eindeutig: Konservative Parteien überleben nur dort, wo sie sich den Extremisten in den Weg stellen, Sympathisanten für extremistische Ansichten aus den eigenen Reihen entfernen und Extremisten von der Macht fernhalten. Walter Lübcke hat nicht geschwiegen. Er hat eine Grenze gezogen. Dafür wurde er ermordet.
»Wir verwahren uns gegen die unaufrichtige Instrumentalisierung von Dr. Walter Lübcke!«
»Das ist politische Leichenschändung.«
»Wir Demokraten bekämpfen die Extremisten von der AfD nicht durch den Missbrauch von ermordeten Demokraten. Walter Lübcke steht für Anstand und Würde, und diese Aktion ist unanständig und würdelos.«
»Es ist eine schäbige Aktion auf dem Rücken unseres Freundes Walter Lübcke. […] Das Andenken an einen Menschen auf solch respektlose Weise politisch zu missbrauchen, erschüttert uns zutiefst.«
»Wer das Andenken Walter Lübckes derart schamlos für seine politische Agenda missbraucht, zeigt vor allem eines: Respektlosigkeit und Gleichgültigkeit gegenüber einem Menschen, der für unsere Demokratie eingestanden ist und dafür mit seinem Leben bezahlen musste.«
»Es ist eine schäbige Aktion auf dem Rücken unseres Freundes Walter Lübcke. Er zuerst hätte sich vehement gegen eine solche falsche Vereinnahmung seiner Person gewehrt. Das Andenken an einen Menschen auf solch respektlose Weise politisch zu missbrauchen, erschüttert uns zutiefst.«
Geschichte besteht nicht nur aus Stadtschlössern. Die Gefahr einer faschistischen Machtaushändigung ist heute so real wie nie. Kreise des Konservatismus strecken die Hände nach den Faschisten aus. Sie machen sich Gedanken, ob die AfD nicht doch ein guter Regierungspartner sein könnte. Es gibt eine rote Linie zu Feinden der Demokratie. Der Konservatismus trägt nicht nur die historische Schuld – die Konsequenzen seiner Naivität, Leichtfertigkeit und Machtbesessenheit waren mörderisch. Verfassungsfeinde gilt es zu fürchten.
Und die Geschichte hat uns etwas zu erzählen: Die Toten haben uns etwas zu erzählen. Gedenken heißt Kämpfen. Unsere Zeit ist verantwortlich für das Erinnern. Die Form dieser Erinnerung bestimmt, ob wir die Fähigkeit besitzen, den Abgrund zuzuhalten. Die Macht der Geschichte hängt von unserem Gedenken ab. Handeln wir, ehe es zu spät ist.
»Als bekannt wurde, dass Walter Lübcke von einem Rechtsextremisten getötet wurde, forderte Bundespräsident Gauck ›erweiterte Toleranz nach rechts‹.«
»Die AfD versucht, wieder zu definieren, welcher Mensch ein Mensch ist. Jeder ist ein Mensch, und jeder ist ein Jemand, und niemand ist ein Niemand! Das mag für viele eine Herausforderung sein.«
»49% der CDU Wähler sagen, eine Zusammenarbeit mit der AFD wäre kein Problem. 45% der CDU Mitglieder sagen, eine Zusammenarbeit mit der AFD wäre kein Problem. Und deswegen steht die Statue genau da, wo sie hin gehört!«
»Das Lübcke-Denkmal hat die CDU tief ins schwarze Herz getroffen, sie ist verletzt, windet sich und ja: Sie ist sich ihrer Hybris und Doppelmoral bewusst.«
»Die Errichtung eines Denkmals für einen ermordeten CDU-Politiker wendet sich nach Ansicht der CDU nicht gegen Rechtsextremisten, sondern gegen die politische Mitte. Das kann ja eigentlich nur heißen, dass die CDU sich selber eben nicht mehr in der politischen Mitte verortet.«
»Die CDU hat mehr Tränen um den rechtsextremen Hetzer Charlie Kirk vergossen als um ihren eigenen christlich-nächstenliebenden Parteifreund Walter Lübcke. Und verurteilt das Zentrum für Politische Schönheit, die ein Denkmal für Lübcke aufgestellt haben, schärfer als den Nazi, der ihn umgebracht hat.«
»Ich glaube selbst @political_beauty hat nicht ahnen können wie sehr entartet die (c)DU tatsächlich ist. Das ist ja kaum auszuhalten.«
»Bei einer Partei die nach rechtsradikalen tödlichen Anschlägen in den 90ern mit Verschärfungen des Asylrechts reagiert hat, weil deutsche Staatsbürger einfach nur mit den Ausländern überfordert seien, kann man auch nicht viel mehr erwarten.«
»Anstatt den demokratischen Schulterschluss zu vollziehen und uns Demokraten zu einen, handelt ihr [die CDU] aus parteipolitischem Interesse und werft genau das euren vermeintlichen Gegnern vor. Der Zivilgesellschaft. Ihr seid schon lange nicht mehr die Partei der Mitte. Ihr solltet euch in Grund und Boden schämen.«
»Von Instrumentalisierung ist in der Union die Rede, [...] ›geschmacklos‹ nennt es Friedrich Merz. Die Partei, die sonst gern insbesondere Minderheiten dazu auffordert, andere Meinungen zu ertragen, wirkt wie ein Dobermann, dem man mit schweren Stiefeln auf den Schwanz getreten ist.«
»In meiner Wahrnehmung haben sich in den letzten Tagen mehr CDU-Accounts über das Aufstellen eines Walter-Lübcke-Denkmals öffentlich aufgeregt als seinerzeit über dessen Ermordung.«
»Die Merz-CDU ist kritischer gegenüber der Walter-Lübcke-Gedenkstätte als gegenüber der rechtsextremen AfD.«
Frankfurter Rundschau Unser Land soll schöner werden
Zeit Walter Lübcke gehört nicht der CDU
Spiegel Ist das Kunst oder muss das weg?
Taz Ein ungewollter Schutzpatron für die CDU
der Freitag Warum sich die CDU nicht über das Walter-Lübcke-Denkmal freuen will (Paywall)
Tagesspiegel Aktion laut Merz „vollkommen geschmacklos“
Berliner Morgenpost »Worin besteht der Missbrauch?«
Süddeutsche Zeitung Die Empörung über die Lübcke-Aktion ist ungerechtfertigt (Paywall)
Tagesspiegel »Walter Lübcke Memorial« Aktivisten errichten Mahnmal vor der CDU-Zentrale
Art in Berlin Zentrum für Politische Schönheit mit neuer Aktion: Ein Denkmal für Walter Lübcke
Hochheimer Zeitung Lübcke-Denkmal: Merz und die CDU sollten verbal abrüsten (Paywall)
HNA Michel Friedman über Walter Lübcke: »Er ist auch mein Vorbild«
Frankfurter Rundschau Walter Lübcke-Denkmal provoziert CDU: »Auf dem besten Weg zur Selbstzerstörung«
Überleben im 21. Jahrhundert Die Zwei-Drittel-Republik
Rheinische Post Wem gehört Schwarz-Rot-Gold?
»Mit der Platzierung direkt vor der Parteizentrale ist es eben auch eine offene Provokation. Und die Rechnung ging auf. Die CDU schäumt.«
»Das ist keine Provokation! Wo man doch als CDU stolz sein könnte, so einem Mann die Ehre zu erweisen, der eine Mahnung für die nächsten Monate sein muss.«
»Die Lübcke-Statue hingegen wirkt ebenso bieder wie staatstragend. Genau das ist der Zweck der Installation. Ihr Ziel ist es, die CDU von einer Annäherung an die AfD abzuhalten.«
»Die CDU will Walter Lübcke als Märtyrer – aber nur, solange er politisch nicht stört.«
»Vor der Parteizentrale in Berlin ist die Statue ein Sakrileg. Denn hinter der Glasfassade geht es um kühle Kalkulationen von Machtoptionen.«
»Die friedliche Protestaktion provoziert nur, weil sie der CDU einen Spiegel vorhält und sie in eine Zwickmühle bringt: Die Statue zu entfernen, würde Gesichtsverlust bedeuten. Sie stehenzulassen, konfrontiert die Partei dauerhaft mit ihrem Versagen im Umgang mit der AfD.«
»Walter Lübcke gehört nicht der CDU. Er ist ein Vorbild für alle in diesem Land. Wer das nicht aushält, der muss es eben lernen.«
»Selbst wenn die Aktion der CDU ein Dorn im Auge sein sollte – kaum vorstellbar, dass die Partei eine Lübcke-Statue entfernen lassen würde. Die Bilder eines solchen Denkmal-Sturzes kann niemand wollen.«
»Die Partei muss nun täglich an dem Mann vorbeigehen, den sie offiziell als Märtyrer der Demokratie feiert und zugleich zur Randnotiz gemacht hat.«
»Das Zentrum für politische Schönheit hält der CDU einen Spiegel vor. Die CDU sieht rein – erkennt sich. Und fängt an zu schreien: „Das ist keine Kunst!! Das ist Rufmord!! Das ist... äh... Linksextremismus!!«
»Eine Walter-Lübcke-Statue als moralische Mahnwache für die CDU – ernsthaft? Debatten führt man mit Argumenten, nicht mit Bronze-Skulpturen.«
»Die CDU hat nicht besonders souverän reagiert. Die Reaktionen sind wirklich sehr schrill. Man kann dem Zentrum nicht vorwerfen, es würde Walter Lübcke für die eigene Agenda einspannen und gleichzeitig behaupten, er würde die Abschottungspolitik der Bundesregierung unterstützen.«
Die Bronzeskulptur wurde nach Entwürfen von Mohamed Smith gegossen.
Das Projekt wurde durch den Europäischen Forschungsrat (ERC) im Rahmen des Forschungs- und Innovationsprogramms Horizon 2020 der Europäischen Union gefördert [grant agreement No. 851329 - UrbTerr].